Mobile Bürgersprechstunde der Flüchtlingsbeauftragten in Lörick, 25. April 2016
Antworten von Frau Koch auf Fragen des Bürgervereins:
– Welche Personen kommen in die Unterkunft, welchen Status haben Sie?
In der Unterkunft werden 420 Personen leben.
Derzeit kommen die Flüchtlinge hauptsächlich aus Syrien, Irak, Iran und Afghanistan. Aber auch im geringeren Maße aus Serbien, Mazedonien, Albanien und dem Kosovo sowie aus westafrikanischen Staaten, wie Nigeria und Guinea. Insgesamt leben in Düsseldorf derzeit Flüchtlinge aus 65 Nationen.
20 der 420 Personen sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die dort speziellen Schutz und eine intensivere Betreuung erfahren.
Die Menschen in der Unterkunft haben in der Regel einen Asylantrag gestellt und warten auf den Ausgang ihres Asylverfahrens. Flüchtlinge, die anerkannt sind und demnach einen Aufenthaltstitel haben, versuchen in der Regel eine eigene Wohnung zu finden und aus der Unterkunft ausziehen.
– Gibt es einen Belegungsschlüssel (Einzelpersonen / Familien), wenn ja ist er fest oder variabel?
In der Regel sind 65 Prozent der Flüchtlinge im gesamten Stadtgebiet alleinstehende Personen. Der überwiegende Teil ist männlich. Inzwischen folgen die Frauen den zuvor geflüchteten Männern.
Das Düsseldorfer Modell in den Unterkünften sieht eine gemischte Belegung vor. Demnach leben Familien und Einzelpersonen gemeinsam in den Modulen. Erfahrungsgemäß wird dadurch die Gemeinschaft und soziale Verantwortung gestärkt. Die Menschen leben in den bereits bestehenden Unterkünften sehr harmonisch und unauffällig zusammen. Sofern Verstöße gegen die Hausordnung (Nachtruhe usw.) auftreten sollten, ist 24 Stunden ein Pförtnerdienst auf dem Gelände.
– Gibt es Betreuer für die Bewohner, Tag und Nacht?
Die Betreuung der Unterkunft vor Ort liegt in der Hand des Wohlfahrtverbandes SKFM.
Für die 400 Flüchtlinge wird es zwei Vollzeitstellen für soziale Betreuer geben, die sich hauptamtlich um die Menschen kümmern. Daneben gibt es in jeder bereits bestehenden Unterkunft einen großen Kreis an ehrenamtlichen Unterstützern.
– Bei allein reisenden Jugendlichen gibt es wie viele Betreuer?
Für die 20 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge gibt es eine intensive Betreuung durch das Jugendamt und einen höheren Betreuungsschlüssel (Vormundschaft).
– Welche Beschäftigungen gibt es für die Bewohner?
Die Flüchtlinge leben in einer Unterkunft, in der sie sich eigenständig versorgen. Diese Selbstständigkeit gibt ihnen einen Rahmen für eine sinnvolle Tagesstruktur. Des Weiteren nehmen die Menschen an verschiedenen Integrationsmaßnahmen teil. Die Sprachförderung spielt dabei eine besondere Rolle. Die einzelnen Standorte entwickeln zudem in der Regel noch individuelle Einzel- oder Gruppenangebote für Kinder und Erwachsene.
– Stichpunkt Freibad: Gaffer, Belästigung der weiblichen Badegäste
Die Delinquenz in Düsseldorf im Bezug auf Flüchtlinge ist – im Vergleich zu anderen Städten – sehr gering. Da es hier bisher kaum Auffälligkeiten gegeben hat, gilt es den Bürgern mitzuteilen, dass die Mitarbeiter des Wohlfahrtverbandes, die Polizei und auch das Büro der Flüchtlingsbeauftragten sensibilisiert und bei Schwierigkeiten umgehend handlungsbereit sind.
– In wieweit ist die Schule betroffen?
Die schulische Situation obliegt nicht der Verantwortung der Flüchtlingsbeauftragten bzw. der Kommune. Schulpolitik ist Sache der Länder. Da die Schulen an verschiedenen Stellen in Düsseldorf ihre Kapazitätsgrenzen nahezu erreicht haben, werden Kinder aus geflüchteten Familien eventuell weitere Schulwege in Kauf nehmen müssen. Flüchtlingskinder haben keinen Vorrang gegenüber anderen Kindern.
– Bitte um eine Vollversamlung für alle Löricker Bürger.
Dienstag, den 7. Juni 2016 um 18 Uhr in der Philippus-Kirche findet ein Bürgerforum für den Stadtbezirk 4 statt. Hier haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Informationen zur Unterbringung von Flüchtlingen auf der Oberlöricker Straße zu erhalten.